UNTERSTÜTZER GEWINNEN MODUL 4:

Unternehmen als Unterstützer gewinnen

Grundlagen Unterstützer gewinnen

Wie überzeuge ich Unternehmen nachhaltig davon mein Projekt zu unterstützen und welche Arten der Unternehmensförderung gibt es überhaupt? Hier lernt ihr, warum Unternehmen euch unterstützen wollen, was wichtig bei der Präsentation eurer Organisation vor potentiellen Unterstützer*innen ist und wie ihr die für euch passenden Unternehmen findet.

Erster Schritt: Klares Profil erstellen

Allzeit bereit? Wie auch bei anderen Finanzierungsmöglichkeiten ist bei Unternehmen die richtige Kommunikation der eigenen Vision essenziell. Umso besser ihr eure Organisation und euer Projekt nach außen darstellen könnt und es gleichzeitig interessant und relevant für Unternehmer*innen machen könnt, umso größer die Chance auf eine Unterstützung.Zur Lösung welches Problems wollen wir beitragen?

  • Was ist unsere Vision?

  • Was sind unsere Werte?

  • Was sind unsere Ziele?

  • Was ist unser Vorhaben? Was sind unsere Aktivitäten?

  • Mit wem arbeite ich?

  • Wo arbeite ich?

  • Was sind unsere besonderen Stärken?

  • Was ist unsere Wirkung?

  • Wie sind wir als Organisation dafür qualifiziert das zu machen?

  • Wo wollt ihr hin?

  • Was wird gebraucht – wie kann man kooperieren?

Im Themenbereich strategisches Fundraising kannst du Schritt für Schritt das Profil eurer Organisation spezifizieren. Mit einem Klick bist du da.

Insbesondere in der Ansprache von Unternehmen ist eine professionelle Außendarstellung entscheidend. Ein weiteres Kriterium kann sein welche Bekanntheit ihre Organisation erreicht hat und wie finanziell stabil ihre Organisation erscheint. Ein professioneller Rahmen schafft Vertrauen und Vertrauen eröffnet die Möglichkeit einer mehrjährigen Zusammenarbeit.

Referenzen zu eurer Organisation von vergangenen erfolgreichen Kooperationen mit Fördergeber*innen oder von Botschafter*innen die in eurem Kiez oder der Öffentlichkeit eine wichtige Rolle spielen sind z.B. ein Aushängeschild für eure Professionalität und Reichweite.

Zweiter Schritt: Erwartungen und Bedarfe

Bevor ihr eine Kooperation eingeht, empfiehlt es sich eine IST-Analyse der eigenen Organisation zu machen.

Welche Erwartungen haben wir an die Kooperation?

  •  
  • Was sind unsere Grenzen oder Überzeugungen, die wir nicht überschreiten wollen?

  • Was sind unsere eigenen Ressourcen, die wir miteinbringen und nutzen können?

  • Welche Gefahren oder Risiken sehen wir?

  • Welche Möglichkeiten und Chancen könnten sich aus einer Zusammenarbeit ergeben?

  • Welche Art der Kooperation mit Unternehmen würde unserem Projekt und unseren Grundsätzen entsprechen – Sponsoring, Corporate Volunteering etc. ?

Es kann auch die Entscheidung getroffen werden die Unternehmer*in als Privatperson anzusprechen anstatt in ihrer Rolle als Inhaber*in des Unternehmens.

Bei diesen Fragen kann die SWOT- Analyse als Methode helfen.

Dritter Schritt: Welches Unternehmen passt zu uns?

Für eine erfolgreiche Recherche nach potentiellen Partner*innen schaut bei unserem Modul “Strategisches Netzwerken” im Themenbereich Strategisches Fundraising vorbei, das als Grundlage zum Aufbau von wertvollen Kontakten hilfreich ist.

Beantwortet zusätzlich folgende Fragen:

  • Wer kennt wen, damit ich einen persönlichen Bezug herstellen kann?

  • Welches Unternehmen passt?

    • Wer passt zu unserem Profil?

    • Wen interessiert das?

    • Wem nutzt das?

  • Gibt es einen lokalen oder thematischen Bezug?

  • Welche Firmen gibt es, die bereits andere Projekte unterstützt haben?

  • Was fördern diese Firmen und gibt es Parallelen zu meiner Arbeit?

  • Was sind unsere Bedarfe?

  • Wofür braucht eure Organisation bzw. euer Projekt konkret Unterstützung (monetär UND nicht monetär)?

  • Welche besonderen Chancen/Anknüpfungspunkte biete ich für Unternehmen? (Zielgruppe, Arbeitsfelder, Themen, Methoden, Mitarbeiter-Kompetenzen, Räumlichkeiten, Ausstattungen?)

  • Wie viel Zeit/Ressourcen wollen wir investieren?

  • Mit welcher Art von Unternehmen arbeiten wir gerne/überhaupt nicht zusammen?

Vierter Schritt: Erwartungen und Bedarfe

Vor der Kontaktaufnahme ist eine umfassende Recherche zu dem Unternehmen notwendig.

  • Was ist das Profil des Unternehmens?
  • Wie ist deren Öffentlichkeitsarbeit aufgestellt?
  • Wer sind wichtige Entscheider*innen – die Inhaber*in?
  • Hat die Organisation eine eigene CSR (Corporate- Social- Responsibility)- Abteilung?
  • Welche Ziele verfolgen sie damit?
  • Wie bringen sie sich in die Zivilgesellschaft ein?
  • Welche Projekte haben sie schon in der Vergangenheit realisiert?

Auf dieser Grundlage überlegt ihr euch ein Konzept:

Welche Vorteile hätte das Unternehmen davon euch bei eurem Projekt zu unterstützen? Wie könnte das Unternehmen potenziell eingebunden sein?

Überlegt euch hier zwei Alternativen. Diese könnten sich in dem Umfang der Unterstützung unterscheiden oder zum Beispiel alternative Unterstützungsmodelle anbieten (Sponsoring – Volunteering- Aktion).

Behaltet dabei im Hinterkopf: Wie könnt ihr es möglichst einfach machen euch zu unterstützen?

Weitere Tipps:

  • Es ist ein Treffen auf Augenhöhe

  • Seid kreativ und erfinderisch Es kann auch für die Unternehmen ein neues Feld der Kooperation sein

  • Frage nach Geld ermöglicht nur Ja oder Nein die Frage nach einer Zusammenarbeit eröffnet Gestaltungsmöglichkeiten und gibt Unternehmern die Chance aktiv an der Problemlösung beteiligt zu sein

  • Möglichst konkrete nächste Schritte am Ende des Gesprächs

  • Gesprächspartner inhaltlich und persönlich gewinnen

Eine kurze Darstellung eurer Organisation und es Projekts ist hilfreich. Gerade wenn ihr zunächst mit Mitarbeitenden der Organisation in Kontakt seid. Mit einer Kurzdarstellung in der Hand macht ihr es den Mitarbeitenden leichter diese an z.b. ihre Vorgesetzte*n weiterzugeben.

Tipps und Hinweise zur Erstellung von Kommunikationsmaterialien gibt es im Themebereich

Ihr seid zu einem Treffen bei einem Unternehmen eingeladen und habt nun die Möglichkeit, euer Projekt vorzustellen? Nun wird es spannend! Um zu wissen, wie man wirklich überzeugt bei einem Pitch, geht zum Modul “Pitching”

Im Gespräch mit dem Unternehmen solltet ihr authentisch bleiben und professionell auftreten.

  • Vertrauen aufbauen

  • Interessen des anderen verstehen

  • Eigene Interessen verdeutlichen

  • Nichts versprechen was man nicht einhalten kann und den eigenen Überzeugungen treu bleiben – Was ist möglich? Was übersteigt unsere Ressourcen?

Die wichtigsten Informationen zu euch als Organisation, dem Projekt und eurer Anfrage zur Zusammenarbeit solltet ihr zusätzlich auf maximal zwei Seiten zusammengefasst haben. Diese Darstellung sollte visuell gestaltet sein, sodass auch beim Überfliegen die wichtigsten Informationen schnell erfasst werden können.

Fünfter Schritt: Zusammenarbeit vertiefen

Genau wie bei anderen Förderern solltet ihr auch Unternehmer*innen über eure Projektfortschritte berichten. Hier geht es nicht um einen sachlichen Fachbericht, sondern um die Wirkung eures gemeinsamen Projekts. Weil Unternehmen entweder intern oder auch extern von der Zusammenarbeit mit euch berichten wollen, ist es für sie wichtig die Wirkung des Projekts leicht verständlich kommunizieren zu können. Dabei helfen gute Bilder, Videos oder Referenzen von den Menschen, die von der Aktion profitiert haben. Wie viele Kinder konnten beispielweise durch die Spende einer Kamera an eurer Filmwerkstatt teilnehmen? Was haben sie dabei gelernt?  Usw.

Was ihr an Berichtsform anbieten könnt oder was von dem Unternehmen erwartet wird solltet ihr im Gespräch erfragen.  

Was macht eine gute Kooperation aus?

  • Aufgeschlossen sein

  • Kommunikation auf Augenhöhe: Gemeinnützige Organisationen sind Experten in ihrem Bereich des Gemeinwesen

  • Transparenz über Ziele und Aktivitäten der Kooperation – klare Erwartungen

  • Wirkung wird sichtbar

  • Sich auf die „Eigenarten“ des Kooperationspartner einlassen

  • Gundlegendes Vertrauensverhältnis (DAS BRAUCHT ZEIT!)

  • Genügend Zeit eingeplant für Kooperationsaufbau – Entscheidungsschleifen mit einberechnet

  • Organisationsmitglieder stehen hinter der Kooperation

  • Wissen dass Kooperationspartner auch in einem komplexen Netzwerk sind

  • Unternehmen müssen in ihrem Engagement authentisch sein

  • Unternehmenskultur und Leitbild der gemeinnützigen Organisation sollten zusammen passen

Was sind Risiken?

  • Glaubwürdigkeit der gemeinnützigen Organisation nimmt Schaden

  • Geweckte Erwartungen durch das Unternehmen können zu Problemen führen

  • Wenig Erfahrungen in der praktischen Druchführung

  • Fehlende Ressourcen zum Aufbau und Halten von Kooperationen

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