STRATEGISCHES FUNDRAISING MODUL 2:

DAS PROFIL DER ORGANISATION SCHÄRFEN

Einführung Organisationsprofil

Jede Fundraising Bemühung setzt voraus, dass man auf folgende Fragen fundierte Antworten hat:

  1. Zur Lösung welcher gesellschaftlichen Herausforderung wollt ihr beitragen?
  2. Welche Wirkung wollt ihr bei eurer Zielgruppe und in der Gesellschaft erreichen?
  3. Wie wollt ihr diese Wirkung erreichen? Und was ist das Besondere daran? Was sind besondere Stärken und zukünftige Möglichkeiten eurer Organisation?

Ein klares Organisationsprofil macht es potentiellen Unterstützer*innen leicht zu verstehen warum es euch und eure Projekte gibt und warum sie wichtig sind, welche Veränderungen ihr auf welchem Weg erreichen wollt und welche Ressourcen dafür benötigt werden. Gleichzeitig ermöglicht es euch Prioritäten in eurer Projektarbeit zu setzen, bedarfs- und wirkungsorientiert zu handeln und strategische Entscheidungen zu treffen.

Bei den Prozessen der Entwicklung eures Organisationsprofils sollte euer Team, wichtige Akteure und eure Zielgruppe miteingebunden sein. So steht ihr als Team gemeinsam hinter eurer Vision und Zielen und ihr habt die Bedarfe und Besonderheiten eurer Zielgruppe von Anfang an in den Mittelpunkt gestellt.

Startet mit der Beantwortung der Leitfragen. Auf welche Fragen habt ihr schon klare Antworten? Wo sind noch Lücken?

Bedarfsanalyse & Problemdefinition

Auf welches soziale Problem gründet sich der Bedarf eurer Zielgruppe und damit eurer Organisation, oder eures Projekts?

Es lohnt sich die Zeit zu nehmen das Problem zu dessen Lösung ihr beitragen wollt in seiner Gesamtheit zu analysieren. Das heißt, das Problem, seine Ursachen und Auswirkungen klar zu definieren. Was hat man davon? Zunächst einmal wird dadurch deutlich wo es noch Wissenslücken gibt, die ihr z.B. mit Statistiken oder Befragungen eurer Zielgruppe schließen könnt. Außerdem werdet ihr sehen welche Faktoren direkten und indirekten Einfluss auf euer Projekt haben können und in welchem Umfeld ihr euch bewegt. Habt ihr alle wichtigen Akteure in eure Projektplanung  einbezogen?

Soziale Probleme sind komplex daher werdet ihr wahrscheinlich nur einen Teilaspekt des Problems mit eurem Projekt beeinflussen. Wenn ihr aber die Zusammenhänge von Ursachen und Auswirkungen des Problems kennt könnt ihr leicht verdeutlichen wie eure Aktivitäten zur positiven Veränderung beitragen.  

Ihr wollt die Problemanalyse gleich in die Praxis umsetzen? Diese Leitfragen begleiten euch dabei Schritt für Schritt.

Mit einem Klick kannst du hier die Vorlagen zu den Methoden der Problemanalyse öffnen und herunterladen.

Wichtige Akteur*innen und das Umfeld

Mit eurer Problemanalyse sind direkte und indirekte Faktoren sichtbar geworden, die einen Einfluss auf euer Projekt haben können. Daraus lassen sich sämtliche, in irgendeiner Art an dem Projekt beteiligten oder von dem Projekt beeinflussten Akteur*innen (sg. Stakeholder*innen) ableiten.

Welche Akteur*innen könnten direkten und indirekten Einfluss auf die erfolgreiche Projektdurchführung haben? Wer könnte die Durchführung behindern? Mit wem solltet ihr zusammenarbeiten? Welche Lösungsansätze gibt es schon für das soziale Problem für das ihr euch einsetzt? Könnt ihr darauf aufbauen?

Angebote eurer Organisation sind davon beeinflusst welche Ziele ihr euch setzt und für wen ihr die Angebote gestaltet aber auch in welchem Umfeld ihr aktiv seid. Wie ist die Situation an dem Ort, wo ihr eure Angebote anbietet? Wie ist beispielsweise die Wohnsituation der Menschen im Kiez? Was sind besondere Merkmale? Was sind Ressourcen?

Informationen zu dem Umfeld in dem ihr euch als Organisation bewegt sind oft essenziell für den Erfolg eines Projektes. Wichtige Akteur*innen sollten in eure Projektplanung und Durchführung berücksichtigt werden. So könnt ihr auch die Unterstützung für euer Projekt stärken.

Willst du das Umfeld deines Projekts und die wichtigsten Akteur*innen systematisch analysieren? Aber wo anfangen? Diese Leitfragen geben dir Orientierung.

Mit einem Klick kannst du hier eine Vorlage zur Stakeholderanalyse herunterladen.

Unsere Wirkungslogik

Im vorherigen Abschnitt habt ihr einen Problembaum erarbeitet, um Ursachen und Auswirkungen eures Kernproblems im Blick zu haben. Nun geht es darum das positive Gegenbild zu entwerfen. Das heißt welche positive Veränderung wollt ihr langfristig für eure Zielgruppe und in der Gesellschaft erreichen? Und was muss sich dafür in der Lebenslage, Fähigkeiten, Wissen oder Bewusstsein eurer Zielgruppe verändern? Was sind eure Wirkungsziele? Was wären dann von euren Zielen ausgehend die passenden Angebote für eure Zielgruppe?

Eine Wirkungslogik besteht aus der Bestimmung von Input (Investitionen, die dem Projekt zur Verfügung gestellt werden), Output (Ergebnisse, Leistungen oder Produkte von Aktivitäten), Outcome (Auswirkungen der Leistungen auf das Verhalten, die Einstellung die Fähigkeiten der Zielgruppe) und Impact (Langfristige Auswirkung auf Zielgruppe oder/und Gesellschaft allgemein). Erst wenn man Ziele gesetzt hat kann man auch sein Handeln darauf ausrichten. Ziel können eine Richtung geben. Mit der Wirkungslogik als Grundlage könnt ihr eure Ziele im Blick behalten und eure Arbeit reflektieren. Was könnte euch ein Hinweis darauf geben, ob ihr auf dem richtigen Kurs seid also eure Ziele erreicht? Welche Erkenntnisse habt ihr gewonnen? Was könnt ihr davon lernen?

Entwickelt eine Wirkungslogik für euer Projekt oder eure gesamte Organisation. Nehmt euch dafür Zeit - oder arbeitet Schritt für Schritt daran. Mit diesen Leitfragen findet ihr schnell den Anfang.

Hier kannst du dir das Schema der Wirkungslogik als Vorlage herunterladen.

Organisationsziele

Was macht Ihre Organisation genau? Auf diese Frage solltet ihr nicht nur in Gesprächen eine kurze und prägnante Antwort parat haben. Auf eurer Webseite oder auch Flyern sollte der Leser*in sofort ersichtlich sein, wofür ihr euch einsetzt, was ihr bewirken wollt, was ihr für eure Zielgruppe tut.​

Die Wirkungslogik eurer Organisation ist die Grundlage, aus der sich eure Organisationsziele ableiten. Was wollt ihr in 10 Jahren für eure Zielgruppe erreicht haben?

Wie muss sich dann eure Organisation entwickeln?

Welche Ressourcen werdet ihr in Zukunft brauchen? Welches Wissen, Netzwerke, finanziellen Mittel? Also: Wie kommen wir dahin, wo wir hinwollen und was benötigen wir dafür? Aus den Antworten auf diese Fragen wiederum ergeben sich klare Aufgaben für das Fundraising.

Eine Wirkungslogik besteht aus der Bestimmung von Input (Investitionen, die dem Projekt zur Verfügung gestellt werden), Output (Ergebnisse, Leistungen oder Produkte von Aktivitäten), Outcome (Auswirkungen der Leistungen auf das Verhalten, die Einstellung die Fähigkeiten der Zielgruppe) und Impact (Langfristige Auswirkung auf Zielgruppe oder/und Gesellschaft allgemein). Erst wenn man Ziele gesetzt hat kann man auch sein Handeln darauf ausrichten. Ziel können eine Richtung geben. Mit der Wirkungslogik als Grundlage könnt ihr eure Ziele im Blick behalten und eure Arbeit reflektieren. Was könnte euch ein Hinweis darauf geben, ob ihr auf dem richtigen Kurs seid also eure Ziele erreicht? Welche Erkenntnisse habt ihr gewonnen? Was könnt ihr davon lernen?

Entwickelt eure Organisationsziele entlang der Leitfragen.

Eine weitere Methode, um eurer Organisationsprofil auszuarbeiten ist das Business Model Canvas. Normalerweise für die Entwicklung von Geschäftsmodellen verwendet kann es auch für gemeinnützige Organisationen eine hilfreiche Methode sein. Wie es geht wird hier Schritt für Schritt erklärt:

Hier kannst du dir das Business Canvas Model als Vorlage herunterladen.

Geschafft! Du hast alle Themen von Modul 2 bearbeitet.

Quiz

Alles klar? Teste dein Wissen und euren Fortschritt